Dauerhaftigkeit und Eignung verschiedener Holzarten im Aussenbereich

Dauerhaftigkeit und Eignung verschiedener Holzarten im Aussenbereich

Warum zersetzt sich eigentlich Holz im Aussenbereich? Was fördert den Alterungsprozess und wie sehe ich welches Holz geeignet ist für meine Terrasse oder Gartenmöbel?

Wir sind nicht die Einzigen, die sich an Holz erfreuen und teilen uns die Natur mit anderen lebenden Organismen wie Käfer, Pilzen und Bakterien. Für diese Lebewesen dient Holz als Nahrung oder als Baustoff und sie zersetzen das Holz stück für stück. Dadurch wird das Holz allmählich abgebaut und wieder in die Natur zurückgeführt. Dieser Vorgang ist grundsätzlich ein genialer Prozess – jedoch bei Holzterrassen und Möbel aus Holz nicht erwünscht.

Nun haben verschiedenen Hölzer unterschiedliche Zusammensetzungen und Eigenschaften. So gibt es z.B. Holzarten, die von Natur aus sogenannte etherischen Öle, also einen natürlichen Holzschutz enthalten und dadurch eine viel längere Haltbarkeit haben oder eine sehr hohe Dichte vorweisen und Insekten und andere lebende Organismen nicht als potenzielle Nahrungsquelle oder Baustoff ansehen.

Wie wird die Dauerhaftigkeit von Holzarten im Aussenbereich gemessen und was bedeutet Dauerhaftigkeitsklasse?

Bei Tests werden verschiedene Arten von unbehandeltem Holz unter festgelegten Bedingungen mit dem Boden in Kontakt gebracht und dann analysiert, wie lange es dauert, bis das Holz angegriffen und zersetzt wird. Die Dauerhaftigkeitsklasse 1 bedeutet, dass das Kernholz noch gut ist, nachdem es mehr als 25 Jahre in direktem Kontakt mit dem Boden stand.

Die Haltbarkeit von Holz wird in fünf Dauerhaftigkeitsklassen eingeteilt:

Dauerhaftigkeitsklasse 1 = >25 Jahre, sehr dauerhaft
Dauerhaftigkeitsklasse 2 =   10-25 Jahre, gut dauerhaft
Dauerhaftigkeitsklasse 3 =   10-15 Jahre, dauerhaft
Dauerhaftigkeitsklasse 4 =   5-10 Jahre, wenig dauerhaft
Dauerhaftigkeitsklasse 5 =   nicht dauerhaft

Je nach Standort, feuchte des Bodens und der klimatischen Situation kann die Haltbarkeit jedoch variieren. So können z.B. auch nicht haltbare Hölzer, wenn Sie nicht mit Witterung in Kontakt kommen, länger überleben als die Norm vorgibt und auch Holzarten, die sehr dauerhaft sind, aber unter schlechten Bedingungen, wie z.B. auf der Schattenseite eines Hauses mit sehr feuchtem Untergrund, schneller zersetzt werden als die Norm festlegt.

Holzterrassen für den Außenbereich

Wie aussagekräftig ist die Norm der Dauerhaftigkeitsklasse?

Die Dauerhaftigkeitsklasse ist ein Indiz für die Eignung von Holz im Aussenbereich und bezieht sich vorwiegend auf den Zersetzungsprozess von Holz mit Bodenkontakt. Es gibt jedoch gerade für Holzterrassen noch andere Faktoren, die ausschlaggebend sind für eine dauerhafte und zufriedenstellende Nutzung.

Verzug: So beschreibt die Dauerhaftigkeitsklasse z.B. nicht, ob sich das Holz ruhig verhält, sprich sich nicht verzieht oder sogar Clips und Schrauben herausreissen kann. Holz im Kontakt mit Feuchtigkeit kann unvorstellbar Kräfte entwickeln und wurde früher sogar zum Spalten von Felsen verwendet.

Riss und Splitter: Auch der Riss und Splitterbildung wird nicht beachtet. Z.B. ist Thermoesche oder Thermokiefer dauerhaft, bleibt auch nach Jahren Ruhig am Boden und verzieht sich nicht, hat aber eine sehr hohe Tendenz um Risse und Splitter zu bekommen und ist somit nicht für die Benutzung ohne Schuhe geeignet und nicht wirklich eine gute Wahl für einen Terrassenboden.

Welches Holz ist am besten für den Bau einer Terrasse?

Die meisten sehr haltbaren Holzarten für Terrassen und Gartenmöbel stammen aus dem tropischen Regenwald, da dort durch das Klima und den Nährboden härtere und resistentere Holzarten wachsen. Offensichtlich ist aber, dass Tropenhölzer nicht die Lösung sind, da pro Minute 3 Fussballfelder Regenwald kahlgeschlagen werden und Lebensraum von Mensch und Tier rapide zerstört wird.

Aus diesem Grund boomen alternative Lösungen aus Holz oder WPC (Verbundwerkstoff aus einem Holz- Kunststoffgemisch). Hier werden von Natur nicht dauerhafte Hölzer mittels Modifizierungen und Behandlungen haltbarer gemacht oder Holzfasern mit Kunststoff vermengt und zu Dielen verarbeitet. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, da viele Produkte, gerade aus dem asiatischen Raum, kaum getestet sind und in den letzten Jahren Schäden in Milliardenhöhe verursacht haben.

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Welche Holzart hat welche Dauerhaftigkeitsklasse?

Hier haben wir Ihnen eine Übersicht einiger gängigen Holzarten und Ihrer Dauerhaftigkeitsklasse zusammengestellt, die allgemein für Terrassen eingesetzt werden:

Holzart Dauerhaftigkeitsklasse  Bedeutung
Bamboo, Teak, Accoya, Ipé, Cumaru, Garapa, Itauba, 1  Über 25 Jahre / sehr dauerhaft
Merbau, Robinie, Iroko, Massaranduba, Sucupira, Jatoba, Thermoesche, Thermokiefer 1–2 10-25 Jahre / gute Dauerhaftigkeit
Bangkirai, Bangossi, Zeder 2 10-15 Jahre / dauerhaft
Sibirische Lärche 3 5-10 Jahre / wenig dauerhaft
Heimische Lärche, Douglasie, Kiefer 3–4 nicht dauerhaft

Zusatztipp

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